Leckeres Obst zum Selber pflücken
Streuobstbäume des Marktes Rimpar laden zur Selbstbedienung ein. Saftige Früchte locken am
Wegesrand, sie zu pflücken, traut man sich jedoch nicht so recht. Mit dem Projekt Probierbäume
hat der Obst- und Gartenbauverein Rimpar an gemeindeeigenen Bäumen Banderolen angebracht, an
denen dass Pflücken ausdrücklich erlaubt ist. Darunter befinden sich unterschiedlichste Apfelsorten,
Birnen, Zwetschgen, Kirschen oder Walnüsse. Die Banderolen wurden vom Obst-und Gartenbau-
Verein Rimpar gesponsert.
Jeder Baum, an dem man kostenfrei zugreifen kann, ist mit einer grünen Banderole versehen – darauf ist zu lesen: „Ich bin eine Naschbaum – mein Obst darf geerntet werden“.
Einerseits wird hier das Obst verschwendet, wenn es als Fallobst verrottet, andererseits fliegen wir
es von weither ein.
Drei Dinge sollte man beachten: Das Pflücken erfolgt auf eigene Gefahr, die Bäume dürfen nicht
beschädigt werden und angrenzende Ackerflächen dürfen nicht betreten werden.
Die Bäume wurden durch einen Pflege- und Erhaltungsschnitt vom OGV wieder in Form gebracht.
Die Vitaminspender schmecken nicht nur. Sie sollen auch das Bewusstsein für die Bedeutung von
Streuobstwiesen und alten Sorten schärfen. Ein Gang zu den Probierbäumen lohnt sich. Ungespritzt, ungedüngt und regional, geben die Früchte einen gesunden Snack ab, oder lassen sich zu Apfelsaft verarbeiten.
Streuobstbestände sind ein Hot Spot der Artenvielfalt, viele Tier- und Pflanzenarten können auf
Streuobstwiesen vorkommen. Dabei kommt es nicht nur auf die für den Ertrag wichtigen Obst-
Bäume mittleren Alters an, sondern vor allem auf die alten, teilweise schon angemorschten Bäume.
In dem weichen Holz entfalten insbesondere Spechte eine rege Bautätigkeit. Deren angefangene
Höhlen werden dann wiederum von anderen Tierarten gern als Wohnraum genutzt. Wildbienen,
Käfer, Fledermäuse, Vögel – eine Vielzahl von Lebewesen fühlt sich in solchen Bäumen wohl.
Hauptsächlich handelt es sich bei den Probierbäumen um gemeindeeigene Bäume, die bei der letzten Flurbereinigung gepflanzt wurden. Es haben aber auch schon Privatpersonen Interesse bekundet, die ihre Obstbäume für das Projekt zur Verfügung stellen würden. Dies könnte für Obstbaumbesitzer eine Chance sein, ihre Streuobstwiesen wieder einer Nutzung zuzuführen.
So mancher Baum lässt seine schönen Früchte zu Boden fallen, wo sie ungenutzt vergammeln,
weil sich der Besitzer nicht mehr um seine Fläche kümmern kann. Und sammel willige Passanten trauen sich an das Obst nicht heran, weil sie sich nicht des Diebstahls schuldig machen wollen. Denn genau den begeht, wer sich ungefragt an fremdem Obst vergreift.
Wo die Bäume stehen, verrät eine Karte, die auf der Homepage des Obst- und Gartenbauvereines
Rimpar unter der Rubrik „Streuobst“ zu finden ist.